Preiserhöhungen treiben den Großküchenausrüster Rational weiterhin unter Druck

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Sep 08, 2023

Preiserhöhungen treiben den Großküchenausrüster Rational weiterhin unter Druck

LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) - Der Abbau des hohen Auftragsbestands hat dem Gastronomieküchenanbieter Rational auch im zweiten Quartal deutlich höhere Umsätze und Gewinne beschert. "Nach einer

LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) - Der Abbau des hohen Auftragsbestands hat dem Gastronomieküchenanbieter Rational auch im zweiten Quartal deutlich höhere Umsätze und Gewinne beschert. „Nach einem erfolgreichen Start ins Jahr 2023 konnten wir auch im zweiten Quartal an diese Erfolge anknüpfen“, sagte Firmenchef Peter Stadelmann am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Im zweiten Halbjahr wird es voraussichtlich nicht ganz so gut laufen. Unterdessen will das Unternehmen mehr Geld in den Verkauf und die Auftragsakquise investieren. Der Vorstand bestätigte seine Jahresziele.

Das MDax-Unternehmen verkaufte im zweiten Quartal mehr Geräte, profitierte aber auch von Preissteigerungen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Gewinn des Unternehmens um ein Fünftel auf rund 278 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung aus Landsberg am Lech. Experten hatten mit einem etwas geringeren Anstieg gerechnet.

Auch die Erträge waren besser als vom Markt erwartet. In den drei Monaten bis Ende Juni lag das operative Ergebnis (Ebit) mit knapp 70 Millionen Euro um 53 Prozent über dem Vorjahr. Die operative Marge verbesserte sich auf 25 Prozent (Vj. 19,5 Prozent), da die Kosten weniger stark stiegen als der Umsatz. Unterm Strich stand ein Gewinn von 54,4 Millionen Euro gegenüber 34,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Damals litt Rational – wie viele Unternehmen unterschiedlichster Branchen – noch deutlich unter der weltweiten Knappheit an Elektronikchips, da Produktion und Logistik aufgrund der Corona-Störungen zum Stillstand gekommen waren.

Wie bereits zu Jahresbeginn wuchs das Geschäft von Rational im zweiten Quartal in Nordamerika mit einem Plus von 57 Prozent besonders stark. Das Unternehmen baut dort seine Vertriebsaktivitäten und sein Servicenetz aus und erreicht so immer mehr Kunden in der Region. In Asien und Lateinamerika wuchs Rational um 37 bzw. 26 Prozent. Während der Umsatz in Europa (ohne Deutschland) um sieben Prozent stieg, ging er in Deutschland leicht zurück.

Als das Geschäft wuchs, stellte Rational auch Mitarbeiter ein. Mit 2486 Mitarbeitern weltweit, davon 1430 in Deutschland, stieg die Mitarbeiterzahl Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent.

Im weiteren Jahresverlauf erwartet die Unternehmensleitung einen weiteren Abbau des Auftragsbestands, der Ende Juni noch bei rund 160 Millionen Euro lag. Darüber hinaus dürfte sich das Bestellverhalten der Kunden normalisieren. Dadurch sei nicht mit der üblichen Saisonalität der Gewinne hin zu einem stärkeren vierten Quartal zu rechnen, hieß es. Der Umsatz im zweiten Halbjahr wird voraussichtlich leicht unter dem des ersten Halbjahres liegen.

Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr erwartet. Die operative Marge (Ebit-Marge) wird aufgrund steigender Kosten, beispielsweise für den Vertrieb und den Ausbau internationaler Standorte, voraussichtlich leicht unter dem Vorjahr liegen. Bei Fortsetzung der Kostensenkungen könne die Ebit-Marge im Bereich des Vorjahres liegen, sagte Finanzvorstand Jörg Walter./mne/ngu/mis